Vienna City Marathon 2012 – Race Report

Was soll man dazu eigentlich sagen? Schwierig!

Am letzten Kilometer

Genau wie letztes Jahr hat mich auch heuer ein ungeplanter, aber dringend notwendiger, Boxenstopp ausgebremst und mich um eine mögliche erste sub3h Zeit gebracht. Aber was soll’s, was man nicht ändern kann ist auch nicht wert sich darüber großartig zu ärgern. Natürlich, wenn ich sagen würde, mich würds kein bißchen stören wär’s auch falsch, aber es war ja eigentlich von haus aus als just-4-fun Bewerb geplant. Eigentlich.

Anmeldung vor 5 Wochen mit dem Hintergedanken, dass ich ja ohnehin unten bin und bereits den ersten Teil der Staffel (16,2KM) laufe, also kann ich auch gemütlich und locker, just-4-fun eben, den Rest laufen. Anmeldung daher auch im 3h30min Startblock. Da hab ich aber die Rechnung noch ohne den Wirten mit Namen Karl Schneller gemacht 😉 Vor 3 Wochen lief ich dann gemeinsam mit Karl den Halbmarathon in Ardagger in 1h27min relativ locker (siehe hier) und ab diesem Zeitpunkt aktivierte sich dann ungefragter Weise doch wieder hin und wieder der „Wettkampfmodus“ 🙂 Gedanke war ungefähr so: Wenn du die 1h27 so „locker“ gelaufen bist, dann kannst ja auch den ganzen in sub3h versuchen. Einfach den ersten HM noch rund 90sec langsamer angehen und schon sollte das absolut machbar sein … Tja, sollte ja auch eigentlich (fast) recht behalten.

Keine halben Sachen

… oder warum es erst recht wieder anders kommt als geplant!

Als mir im Sommer mein RATS-Amstetten Vereinskollege Karl Schneller mitteilte, dass er den LCC-Wien Marathon laufen wird war meine spontane Antwort: Da lauf ich den halben mit, damit es nicht ganz so fad wird für dich! Schließlich sind ja 6 Runden a 7 Kilometer zu laufen. Größtenteils auf der Prater Hauptalee!! Einige Tage später spielte mir dann allerdings die Anmeldung bereits einen kleinen „Streich“. Die Nenngebühr für den Halbmarathon und den Marathon war gleich hoch, also meldete ich mich für den ganzen an, denn man weiß ja nie, vielleicht geht’s mir ja 3 Wochen nach der LD Challenge in Barcelona so gut, dass ich noch eine vierte Runde mitlaufen kann…

Tja, und dann kam’s erstens anders und zweitens als wie man denkt! Bei KM22 überholte uns die mehrfache Triathlon Staatsmeisterin Bettina Zelenka mit ihren Tempomachern (also ja, ich war noch dabei) und wir (Karl und ich) beschlossen dran zubleiben. War die beste Entscheidung die wir treffen konnten! Danke Bettina! Bis KM37 liefen wir gemeinsam, dann legte Karl einen Zahn zu, ich kämpfte bereits. Rund 1 1/2 KM später musste ich auch Bettina laufen lassen, ging nicht mehr. Hammer und Flasche leer! Aber nach 3h07min45sec hatte ich dann meinen ersten Marathon hinter mir. Gratulation an Bettina zum Sieg und an Karl zu seiner Leistung. Er finishte in 3h06min12sec. Dafür, dass er eigentlich zwischen 3h10 und 3h15 laufen wollte haben wir uns wieder einmal perfekt an den Plan gehalten 🙂

Meine Splitzeiten der einzelnen Runden: 31:08, 30:58, 30:50, 30:44, 31:05, 32:07 und die letzten 195min in 0:51.

Ohne wirklicher Vorbereitung auf den Marathon kann sich diese Zeit sicher sehen lassen, zeigt also, dass das Programm vom [ko:dsch] Bernd Keller perfekt passt. Was mit einer gezielten Vorbereitung auf einen Marathon möglich sein kann? „Ma was es net!“ Aber 2h59min auf alle Fälle 😉

Die Ergebnisse aller Bewerbe gibt es hier!

Marathon sub 3h?

Bisher dachte ich ja, dass mich eine Marathonbestzeit von sub 3h nie und nimmer reizen würde und auch weit außerhalb meiner Möglichkeiten liegen würde, aber nachdem ich nach der LD in Podersdorf von einem anderen Teilnehmer angesprochen wurde ob meine Marathonbestzeit eh deutlich unter 3h liegt weil ich einen sehr schönen Laufstil habe war ich kurz etwas vor den Kopf gestoßen, sagen wir so. Ich und schöner Laufstil? Noch dazu an jenem Samstag in Podersdorf? Ich kam mir eher vor, als wenn ich „wie ein angeschossener Elch“ laufen würde. Entweder er war ordentlich „gschossen“ (war ja doch auch ganz schön heiß 😉 ) oder ich mach doch irgendwas zumindest ansatzweise richtig. Da er dann auch seine Marathonbestzeit nannte dachte ich mir, dass er doch wissen muss wovon er spricht. Einzig an der Beweisführung scheiterts. Im Moment.

Eine Herausforderung wär es auf alle Fälle. Machbar sollte es auch sein. Die Frage ist nur wann und wo. Am liebsten wär mir natürlich im Zuge eines IM’s 🙂 Aber das Leben ist bekanntlich kein Wunschkonzert und zuerst müsst ich mal einen Marathon im Zuge eines IM’s in sub 3:30 hinkriegen, bevor ich von solchen Sachen träumen kann/darf.

Vielleicht sollte ich ja nächstes Jahr mal den einen oder anderen Marathon laufen (statt IM) um zusehen was so geht… Man wird’s auf alle Fälle sehen und lesen falls es so sein sollte.